Zirkusgala 2016 an der Graf Salentin Schule Jünkerath
Der Schulzirkus der Graf Salentin Schule begeisterte in zwei Vorstellungen wieder sein Publikum. Knapp 700 Zuschauer sahen eine Zirkusgala zugunsten der Welthungerhilfe, die mit dem stolzen Erlös von 3.500 € weiterhin in Ruanda Schulen aufbaut.
Schweinwerfer zucken über die Bühne, die zur Zirkusmanege umgewidmet ist, und fangen die kleinen Artisten ein, die sich dort auf Kugeln und Einrädern immer wieder den spontanen Applaus des Publikums verdienen. Die Beherrschung dieser sehr ungewöhnlichen Fortbewegungsmittel hatte sie viele Monate harten Trainings gekostet. Jetzt bringen sie damit ihre Großeltern zum Schwitzen. „Do bleivt einem dat Herz stohn…“ entfährt es einer älteren Dame, als auf der Bühne der Enkel gerade die schwere Kugel über eine Wippe bugsiert. Aufrecht steht er, den Blick nach unten auf die Füße und gleichzeitig nach vorne gerichtet. Bedächtig und doch dynamisch sind die Bewegungen. Er scheint genau zu wissen was er tut. „Aber ist das nicht zu gefährlich?“, möchte man den Zirkusdirektor fragen, und Herbert Ehlen weiß, dass die Antwort darauf nur lauten kann, dass es immer gefährlich ist. Wie bei jedem Sport. „Aber es ist nicht unverantwortlich, es ist gut geprobt und gesichert, und das Risiko gering“, sagt Herbert, der seine Schüler auch gut kennt und längst nicht jedem den Auftritt auf der Bühne zutraut.
Kleinere Unfälle passieren manchmal, jedoch bleibt den Akteuren das Wiederaufstehen mehr in Erinnerung als das Hinfallen.. Und schon hat die nächste Gruppe ihren Auftritt mit Kugeln erfolgreich beendet. Zufrieden stehen sie nebeneinander am Bühnenrand, fassen sich an den Händen und nehmen den donnernden Applaus entgegen.
Was für die Schüler auf den Kugeln gilt, kann man ebenso über die Artisten der Akrobatik, die Aerobic-Tänzerinnen, Walzenläufer, Diabolo-Jongleure und Hochradfahrer sagen. Sie haben Körperbeherrschung und Konzentration gezeigt, genauso aber auch Ausdauer und Teamgeist. Mut gehört dazu. Und vor allem die Fähigkeit, sich zu motivieren und motivieren zu lassen. Der große Motivator ist seit Jahrzehnten Herbert Ehlen. Als ein Sportlehrer, der nicht locker lässt, ist er jedem Ehemaligen der Graf Salentin Schule in Erinnerung. Und wer heute als „i-Dötzchen“ das erste Schuljahr der Grundschule besucht, der hat Herbert auch schon längst kennen gelernt. Einige Ehemalige lassen sich bis heute motivieren und kehren in die Schule zurück. Das ist seine vielleicht größte Leistung, dass er die unterschiedlichen Schülergenerationen miteinander verbindet. Manchmal spontan, wie bei Jasmin Hohn aus Stadtkyll, die kurzfristig den erkrankten Robin Münnix bei der Keulenjonglage vertrat und dabei zeigte, dass sie nichts verlernt hat. Oder geplant wie bei Tommy Münnix, der mit der Aussicht auf eine berufliche Tätigkeit das Fach Zirkuspädagogik in Köln studiert. Als Co-Trainer ist er im täglichen Zirkusprogramm seit langem im Team. Als Moderator führte er in beiden Vorstellungen souverän durch das Programm. Tommy bewies dabei eine enorme Bühnenpräsenz, war sowohl textsicher wie originell und in seinem Umgang mit dem Publikum einfach nur liebenswürdig. In der Bühnenrolle „Zauberer“ dürfte er der VG-Bürgermeisterin Diane Schmitz in Erinnerung bleiben, die er in einem Kasten verschwinden ließ und zerstückelte, was diese aber auch unversehrt überstand. Mit anderen Zuschauern übte Tommy auf der Bühne die Jonglage oder fuhr mit ihnen Einrad.
Es waren zwei unvergessliche Abende für die sich alle Zuschauer und Zuschauerinnen mit viel
Applaus bei allen Akteuren bedankten.
Bild zur Meldung: Zirkusgala 2016 an der Graf Salentin Schule Jünkerath